Militärseelsorge – digital

#nichtallein

#nichtallein

Gundi Scholz-Aretz ist das neue Gesicht der Militärseelsorge auf Instagram. Die Pfarrhelferin will Soldatinnen und Soldaten digital begleiten und zum Innehalten anregen:

Längst hat die Mobilität Einzug gehalten in den Dienstalltag der Bundeswehr. Und Seelsorge geschieht dann eben auch im Zug auf der Heimreise oder auf dem Weg wieder in die Kaserne zurück. Am Abend auf der Stube, wenn man am Handy auf Instagram scrollt …
Dort möchte ich die Kameraden und Kameradinnen ansprechen, aber auch ihre Angehörigen. Denn ich kenne aus der analogen Welt ihre Dienstbelastungen: Ich arbeite als Pfarrhelferin mit diakonischer Ausbildung am Standort der Luftwaffenkaserne Köln Wahn. Dort organisiere ich Rüstzeiten (gemeinsame Freizeiten mit Arbeit an gesellschaftlichen Fragen aus christlicher Sicht) für die Soldaten und Soldatinnen, wir feiern Standortgottesdienste und haben immer eine offene Tür für Seelsorge-Belange. Das schafft Vertrauen. Ich stehe digital auch „pars pro toto“ für alle Pfarrämter an den Standorten, in denen Militärgeistliche mit Pfarrhelfern und Pfarrhelferinnen arbeiten.
Wer uns kennt, abonniert uns auch. Und dann tauchen wir mit unseren Angeboten im Feed zwischen Sport, Gesundheit, Abenteuer und Bundeswehr-Memes auf. Niederschwellig, weil wir hauptsächlich mit vertrauten Bildern arbeiten: Patches, die Soldaten und Soldatinnen gerne sammeln. Hinweise auf Veranstaltungen und Verlinkungen zu anderen Sozial-Verbänden (z.B. Foto-Ausstellung „Gesichter des Lebens“ bei der Bonner Kirchen-Nacht mit dem Veteranenverband), Bilder von Soldaten und Soldatinnen, die zum Kaffee im Büro vorbeischauen: „Sieh her, das könntest du sein!“
Und dann sinkt auch die Hemmschwelle, über Instagram in den Chat zu schreiben. Nachzufragen, was das für eine Lesung war, wo man das Buch beziehen kann, wie die Öffnungszeiten im Pfarramt sind. Oft geht es dann weiter. Ist man erstmal im Chat, fällt es leichter, sich zu öffnen. Zu „be-“schreiben, wie es einem geht. Warum man sich gerade nicht wohlfühlt. Ob man nicht zum Dienst oder lieber nicht nach Hause fahren mag. Ob sich was verändert hat. Man hält inne und spürt nach: #nichtalleinsein
Und so „teilen“ sich die Soldaten und Soldatinnen mit. Soziale Medien vernetzen sich durch das Teilen. Unsere Inhalte werden von anderen „repostet“, weiterverbreitet und geliked. Spüren Soldatinnen oder Soldaten Unterstützung, so teilen sie diese kameradschaftlich mit. „Kirche unter den Soldaten“ kann so digital gelingen.

Wichtig ist hierbei, dass wir grundsätzlich auch analog dicht vernetzt sind: Kontakt zu den Standorten kann schnell hergestellt werden. Außerdem haben wir ein Notfall-Backup an Seelsorgern. Wir haben die Expertise, denn die Militärgeistlichen begleiten die Truppe auch in den Einsatz. Wir haben die zusätzlich ausgebildeten Militärdekane, die auf PTBS Maßnahmen spezialisiert sind. Die Rufnummern kann ich jederzeit weitergeben, wenn sie jemand braucht.
FÜHREN DURCH VORBILD. Ein Grundsatz der Inneren Führung der Bundeswehr gilt hierbei auch für mich.

 

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